JANUAR 2008
1. Januar: Deutschland auf dem Weg zum Rauchverbot. In acht weiteren Bundesländern darf in Gaststätten nicht mehr geraucht werden, in Bayern ist das Verbot besonders streng. Die Kontrollen sind jedoch lax, und Gegner bereiten Klagen beim Verfassungsgericht vor.
2. Januar: Der Ölpreis setzt zum Höhenflug an und knackt die 100-Dollar-Marke. Am Mittag kostet ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate 100 Dollar.
3. Januar: Als Außenseiter ins Rennen gegangen, gewinnt Barack Obama die ersten Vorwahlen der US-Demokraten in Iowa überlegen vor Hillary Clinton. Seine Anhänger sind aus dem Häuschen, die Medien schwärmen, und die „Obamania“ ist geboren.
6. Januar: Bill Gates eröffnet die Computer-Show CES – und verabschiedet sich. Gates hält seine letzte Rede als Chef-Visionär. Bis zum Sommer will er sich aus seiner Führungsposition bei Microsoft zurückziehen.
8. Januar: Comeback für Hillary Clinton: Die ehemalige First Lady ist in New Hampshire die Außenseiterin gegen Barack Obama – und gewinnt. Damit ist klar: Die Vorwahlen der Demokraten werden keine deutliche Angelegenheit. Ein monatelanges, erbittertes Duell beginnt.
10. Januar: In Indien wird das billigste Auto der Welt vorgestellt. Der Tata Nano soll 1700 Euro kosten und das Volksauto auf dem Subkontinent werden. Er hat 33 PS und soll fünf Liter Benzin auf 100 Kilometer verbrauchen.
11. Januar: Überraschungscoup des FC Bayern: Jürgen Klinsmann tritt im Sommer die Nachfolge des scheidenen Ottmar Hitzfeld an. Der Ex-Bundestrainer unterschreibt für zwei Jahre an der Isar.
15. Januar: Der deutsche Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate wird von der Finanzkrise hart getroffen. Die Bank gibt einen Gewinneinbruch von rund einem Viertel im Jahr 2007 bekannt, HRE-Aktien stürzen um 37 Prozent ab.
15. Januar: Nokia stellt aus Kostengründen die Handy-Produktion in Deutschland ein. Betroffen sind 2300 Beschäftigte am Standort Bochum. Produziert werden soll in Zukunft in Rumänien und Ungarn. Am 24. Januar meldet Nokia einen Rekordgewinn von 7,2 Milliarden Euro für 2007. Das Land Nordrhein-Westfalen will 41 Millionen Euro an Subventionen von Nokia zurückfordern.
20. Januar: Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) warnt indirekt vor einer Wahl der SPD in Hessen. Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti werde der hessischen Wirtschaft schaden. In der Partei kommt es zum Eklat, Peter Struck fordert den Ausschluss Clements, andere seinen Austritt.
23. Januar: Der Bundesfinanzhof erklärt die Kürzung der Pendlerpauschale für verfassungswidrig. Die umstrittene Regelung muss deshalb vor das Bundesverfassungsgericht.
23. Januar: Massenansturm auf Ägypten. Hunderttausende Palästinenser strömen über die beschädigte Grenzanlage aus dem Gazastreifen nach Ägypten, um Lebensmittel, Kleidung, Zigaretten und Hygieneartikel zu kaufen. Wegen der humanitären Krise im abgeriegelten Gazastreifen lässt Ägypten die Palästinenser gewähren.
24. Januar: Milliardenbetrug bei der französischen Bank Société Générale. Der Angestellte Jérôme Kerviel bringt seinen Arbeitgeber um 4,9 Milliarden Euro. Kerviel wird entlassen und ein Gerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet.
24. Januar: Die Mitte-Links-Regierung von Romano Prodi in Italien ist am Ende. Prodi verliert eine Vertrauensabstimmung im Senat und reicht seinen Rücktritt ein. Im April gibt es Neuwahlen.
25. Januar: Ältere Arbeitslose erhalten wieder länger Arbeitslosengeld. Über 50-Jährige können künftig wieder bis zu 24 Monate Arbeitslosengeld I beziehen. Damit wird ein wesentlicher Punkt der „Agenda 2010“ teilweise rückgängig gemacht.
27. Januar: Die CDU gewinnt die Landtagswahl in Niedersachsen deutlich. Christian Wulff bleibt Ministerpräsident und regiert in einer Koalition mit der FDP.
27. Januar: Großer Jubel am Wahlabend: Andrea Ypsilanti wähnt sich als Siegerin der Landtagswahl in Hessen. Zunächst sah es so aus, als ob die SPD stärkste Kraft geworden wäre. Am Ende hat die SPD jedoch 36,7 Prozent der Stimmen, die CDU unter Roland Koch 36,8. Das Hickhack um eine Regierungsbildung geht los.
